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====== Schöpfungsberichte ... ======
Mittwoch, 31. Oktober, 2018. Kürzlich hatte ich eine Diskussion mit meiner
Tochter über die Schöpfungsberichte. Widerspricht die Bibel der Evolution?
Ist es möglich, die biblischen Berichte und das wissenschaftliche Verständnis
wie die Welt entstanden ist zusammen zu bringen? Meine erste Reaktion war:
was ist deine Frage? Und meine Tochter hat etwas mehr erklärt: sie wollte
wissen, ob es ernste Widersprüche zwischen den verschiedenen Sichtweisen
gibt.
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** Ich bin Wissenschaftler ... **
Natürlich kenne ich die ganze Diskussion - zwischen verschiedenen
Lehr-Strömungen in den christlichen Kirchen und den verschiedenen Sichtweisen
in der wissenschaftlichen Community. Aber lass uns zuerst einen Blick
hinein werfen in die Bibel, und dann diskutieren, was wir finden. Sie beginnt
mit dem ersten Schöpfungstag:
1 Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. 2 Die Erde aber war wüst und öde, finster war es über den Wassern. Und der Geist Gottes schwebte über der Wasserfläche. 3 Da sprach Gott: »Es soll Licht entstehen!«, und es entstand Licht. 4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Dann trennte er das Licht von der Finsternis. 5 Gott nannte das Licht »Tag« und die Finsternis »Nacht«. Es wurde Abend und Morgen: der erste Tag.
(Genesis 1,1ff)
Die erste wichtige Beobachtung: die Bibel schaut auf den Anfang von allem,
was ist, aus der Perspektive Gottes. Gott ist in Aktion, er schafft, es ist
seine Tat. Die ganze Schöpfung ist ein Akt Gottes, sie ist Gottes Werk!
Gottes Geist ist da. Es ist interessant, Gott wird hier als Geist beschrieben,
eine Beschreibung die konsistent ist durch das ganze Alte und Neue Testament.
Die zweite wichtige Beobachtung: die Bibel erzählt die Geschichte der
Schöpfung im Rahmen von Raum und Zeit. Das könnte anders sein. Aber sie
stellt sie in den Rahmen einer zeitlichen Entwicklung. Die Erde ist ohne
Form, am Anfang. Dunkelheit auf der Oberfläche der Erde. Dann schafft
Gott Licht. Er schafft es durch sein Wort: "es werde Licht".
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** Inmitten der Wissenschaft ...**
Heute haben wir entdeckt, dass Licht eine elektromagnetische Welle
ist, es ist Teil des sichtbaren Spektrums, das die Oberfläche der Erde
erreicht und für welches unsere Augen sensitiv sind. Mit dem Anfang der
Bibel bewegen wir uns mitten hinein in diese Wissenschaft, wir sind
inmitten des Forschens, der Entdeckung, der Evolution!
Ich sehe hier keine Widersprüche, am Anfang des ersten Schöpfungsberichtes,
zu der modernen wissenschaftlichen Beschreibung unserer Erde oder der
physikalischen Welt. Ich sehe, im Gegenteil, viel Ähnlichkeit! Wie lang
sind die Schöpfungstage? Es ist nicht klar für mich, aber es weist auf
eine Entwicklung, die in Raum und Zeit stattfindet!
Es ist absolut faszinierend, dass dieser alte Schöpfungsbericht die Geschichte
in klarer und sachlicher Weise erzählt. Er wurde vor 2000 Jahren geschrieben
(nicht unbedingt in der finalen Form, die wurde wohl später fixiert).
Aber denk einmal darüber nach! Während die griechische Mythologie sich noch
stark entwickelte, lesen sich die biblischen Berichte mehr wie eine
moderne wissenschaftliche Zusammenfassung.
Der einzige Unterschied zwischen den biblischen Schöpfungsberichten und
der modernen Wissenschaft ist die Tatsache, dass diese Gott am Werk
sehen. Die Wissenschaft versucht, die Evolution als Ergebnis eines
Zufallsprozesses gelenkt durch Auslese zu verstehen. Es wird sehr debattiert,
gleichzeitig, ob die wissenschaftlichen Modelle das wirklich erklären können
- wenn du dich mit dem Fluch der Dimensionalität bei Markov Chain
Monte Carlo Modellen beschäftigst, dann kann man es schwer finden, die
Evolution zu erklären, selbst wenn man sich Billionen von Jahren gibt.
Hier lässt die Wissenschaft mehr offene Fragen, als wir uns gewöhnlich
klarmachen.
Ich finde die biblischen Geschichten absolut überzeugend und großartig.
Sie sind eine faszinierende Zusammenfassung, geschrieben lange vor der
Wissenschaft, und sie geben uns einen evolutionären Blick in unsere Welt
so wie wir sie vorfinden.
(Roland Potthast)
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