Brauchen wir Wunder, um zu glauben? ...

Montag, 28. April 2014. Was ist es, dass uns überzeugt, an Gott zu glauben? Welches besondere Stückchen Wissen oder welche Art von Ereignis oder Erfahrung ist es, das uns an Jesus glauben läßt?

Beweise deine Liebe !? …

Wenn du dich in jemanden verliebt hast - und die andere Person sagt dir: ich liebe dich, was benötigst du dann als Beweis, um diese Aussage zu glauben? Welche bestimmte Handlung des Geliebten wird dich überzeugen? Worauf wartest du?

Es ist eine interessante Frage. Vielleiecht hast du die schnelle Antwort: Liebe kann man nicht beweisen. Oder du hast bestimmte Vorstellungen, WIE jemand zeigt dass er dich liebt. Vielleicht hast du Ereignisse im Kopf, wo jemand NICHT gezeigt hat, dass er dich liebt. Wir denken manchmal: wenn er mich lieben würde, dann würde er dieses oder jenes tun! Aber er tut das nicht, also liebt er mich nicht. Es kann darum gehen, Zeit mit jemandem zu verbringen, etwa mit Kindern oder einem Partner.

Aber natürlich wird Liebe dein Verhalten verändern. Wenn du jemanden liebst, dann hast du Zeit für ihn. Du bist willig, Geld oder was immer es braucht für ihn oder sie zu geben. Liebe beweist sich, denn Liebe beinhaltet den Wunsch, etwas für die Geliebten zu tun. Es gibt keinen Zweifel, dass Liebe sich zeigen wird.

Aber Liebe zeigt sich nicht unbedingt genau so, wie es erwartet wird. Da sind oft Erwartungen, die nicht durch die Liebe erfüllt werden. Wir sind alle verschieden, und ein Teil dieser Unterschiede ist dass wir unterschiedliche Arten haben, Liebe auszudrücken, unterschiedliche Arten, Dinge anzugehen und Lösungen zu suchen. Liebe hat ihre Sprache, und die Sprache ist etwas unterschiedlich von Person zu Person.

Wunder? …

Menschen sind seltsam, wenn es zum Thema Vertrauen und Liebe und Glauben kommt. Oft schauen sie auf den Glauben, als ob Gott sich beweisen müßte, und dann glauben wir. Wir warten auf Gottes Antwort auf unsere Gebete. Wir warten auf ihn, etwas her zu machen. Wir warten auf Wunder und seine Versorgung in vielen Dingen. Lass uns eine fantastische Geschichte aus dem Johannesevangelium lesen, Kapitel 1:

43 Am nächsten Tag wollte Jesus nach Galiläa gehen und findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach! 44 Philippus aber war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und Petrus. 45 Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth. 46 Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann aus Nazareth Gutes kommen! Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh es! 47 Jesus sah Nathanael kommen und sagt von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist. 48 Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. 49 Nathanael antwortete ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel! 50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum. Du wirst noch Größeres als das sehen. 51 Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn.

Nathanael hat intellektuelle Zweifel. Er kennt die Schriften und er weiß, dass der Messias aus Bethlehem kommen soll, nicht aus Nazareth - und wie kann da Jesus der Messias sein? Aber es geht noch mehr in ihm vor sich. Als Jesus mit ihm über ein Ereignis unter dem Feigenbaum spricht, da bekehrt er sich und glaubt. Es ist ein Element von Wunder, das ihn überzeugt von der Macht Jesu. Es ist nicht ein Element der Liebe, an dieser Stelle!

Jesus greift dies auf, und er wundert sich: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum? Menschen sind manchmal seltsam. Sie glauben wegen der Macht Gottes, nicht weil sie einen Sinn für seinen Charakter hätten. Sie schauen auf oberflächliche Dinge, nicht auf das Herz. Aber viel größere Dinge geschehen hier - der Himmel wird geöffnet! (Roland Potthast) ... weitere Texte