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Habe Mut zum Glauben ...

Montag, 1. Sept 2014. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, was dich vom Glauben abhält? Das ist eine interessante Frage - und auch eine wichtige Frage. Als ich letztes Wochenende auf meiner Terasse saß, da ist mir wieder klargeworden: es gibt verschiedene Punkte, an denen ich glaube, aber nicht folge. Ich würde das nicht echten Glauben nennen - es ist mehr eine Version des Nicht-Glaubens!

Glaube an Ihn …

Glauben hat verschiedene Bestandteile. Es gibt da den mentalen Bereich: davon überzeugt zu sein, dass er recht hat. Wenn Jesus behauptet, dass er der Christus ist, dann ist Glaube überzeugt, dass er in der Tat dieser Christus ist. Aber da ist ein anderer Bestandteil: Vertrauen. Ohne persönliches Vertrauen in ihn gibt es keinen Glauben. Du magst denken, dass er recht hat, ihm aber nicht vertrauen. Du kannst ihn sogar aus dem Weg gehen - das ist dann kein Glaube!

Drittens, Glaube hat den Bestandteil des Handelns. Vertrauen, was nicht handelt, ist kein Vertrauen. Du kannst nicht vertrauen, wenn das nie Konsequenzen hat. Nur wenn du handelst, wenn du dein Verhalten änderst, wenn du tust was du glaubst und wenn du der Person, an die du glaubst, vertraust, dann beginnt dein Glaube realer Glaube zu sein, wirklicher Glaube.

Lass uns ein wenig in das Evangelium des Johannes hineinhören, wo es über den Glauben spricht:

36 Glaubt an das Licht, solange ihr's habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet. Das redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen. 37 Und obwohl er solche Zeichen vor ihren Augen tat, glaubten sie doch nicht an ihn, 38 damit erfüllt werde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte (Jesaja 53,1): »Herr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?« 39 Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja hat wiederum gesagt (Jesaja 6,9-10): 40 »Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich ihnen helfe.« 41 Das hat Jesaja gesagt, weil er seine Herrlichkeit sah und redete von ihm. 42 Doch auch von den Oberen glaubten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. 43 Denn sie hatten lieber Ehre bei den Menschen als Ehre bei Gott. (Johannes 12, 36ff)

Habe Mut zu Glauben …

Hier hören wir über die erste, die mentale Komponente. Menschen sehen nicht, was wahr ist. Die Bibel spricht darüber, dass sie “blind” sind. Beim Glauben geht es darum, Einsicht zu gewinnen, darum, die Augen zu öffnen, die Augen des Herzens. Das ist ein wichtiger Punkt, und es kann auch in unserem Leben wichtig sein. Wir sehen vielleicht - in bestimmter Weise, aber unsere Herzen sind verhärtet und wir können nicht voll zum Glauben kommen. Dann wird uns der Glaube weggenommen, und was übrig bleibt ist etwas kulturelles Wissen über das Christentum und den Glauben, und viel Bitterkeit gegenüber denen, die glauben.

Aber der Text spricht auch über den Mut, den Glauben zu bekennen. Hier hatten viele der Autoritäten nicht den Mut, ihren Glauben zu bekennen. Das kann ein schwieriger Punkt sein! Wir sind alle Teil dieser Welt, mit ihren Regeln und Erwartungen. Wir sind alle Teil eines sozialen Systems, dass mit Druck und Erwartungen an uns arbeitet. Wir folgen diesen Erwartungen - aber sie können mit dem Glauben im Konflikt stehen, und sie können dem Vertrauen in den Herrn widersprechen. Dann brauchen wir den Mut, bei der Wahrheit zu bleiben, mit dem Herrn unseren Weg zu gehen.

Wenn ich an einem ruhigen Ort sitze, dann bemerke ich, dass all diese Schwierigkeiten auch in mir aktiv sind, in meinem Verstand und meinen Gefühlen. Ich bemerke, dass die drei Momente: der mentale Teil, der emotionale mit dem Vertrauen und den Entscheidungen, und die Handlungskomponenten, auch Teil meines eigenen Kampfes um den Glauben sind. Ich möchte glauben, aber ich merke, dass Teile meines Lebens nicht so leicht folgen wollen. Sein Licht ist fantastisch, doch im Konflikt mit vielen Attraktionen. Auch das scheint ein Teil der Realität des Glaubens zu sein. (Roland Potthast) ... weitere Texte