Gekreuzigt ...

Mittwoch, 27. März 2019. Manchmal denken Menschen, Glaube sei Ansichtssache. Es ginge dabei um eine Meinung oder Überzeugung. Und ja, was ich mit meinem ganzen Leben glaube, ist hier sehr wichtig. Aber Glaube ist ja nur meine Einstellung zu jemandem oder einer Sache. Wenn mein Glaube nicht auf Fakten basiert, wäre das eine ganz andere Geschichte. Wenn ich glaube, jemand habe braune Haare, aber er ist blond, ist mein Glaube nicht mit der Realität verbunden.

Nicht durch schöne Worte …

In seinem ersten Brief an die Korinther besteht der Apostel Paulus darauf, dass es nicht wichtig ist, wie er das Evangelium präsentiert. Seine eigene Stärke ist nicht wichtig. Es ist noch nicht einmal wichtig, dass wir alle Argumente völlig sortiert haben. Aber was ist wichtig? Lass uns hören:

1 Liebe Brüder, als ich das erste Mal zu euch kam, habe ich euch die Botschaft1 Gottes nicht mit hochtrabenden Worten und großartigen Gedanken verkündet, 2 sondern ich hatte mir vorgenommen, mich allein auf Jesus Christus und seinen Tod am Kreuz2 zu konzentrieren. 3 Ich kam als schwacher Mensch zu euch, war zurückhaltend und ängstlich. 4 Meine Botschaft und meine Predigt waren schlicht, ich gebrauchte keine klugen Worte und versuchte auch nicht, euch zu überreden, sondern die Kraft des Heiligen Geistes hat unter euch gewirkt. 5 So verhielt ich mich, damit ihr auf die Kraft Gottes vertraut und nicht auf menschliche Weisheit. (aus 1 Kor 2)

Glaube soll auf der Macht Gottes beruhen. Es ist die Macht des heiligen Geistes. Es ist seine Arbeit, er ist derjenige, der Menschen zu Christus bringt!

… sondern durch Gottes Macht …

Du kannst das auf vielen Ebenen diskutieren. Etwa indem du dich persönlich ansiehst, deine eigene Suche und deinen Glaubensweg. Wir könnten auch die Aktivitäten in der christlichen Gemeinde besprechen. Was ist unser Fokus? Womit kämpfen wir? Beruht unser Glaube auf der Macht Christi? Oder versuchen wir hauptsächlich einem bestimmten Bild einer Umsetzung zu folgen, von der wir denken, ein Leben voller Glaube sollte so aussehen?

Paulus sagt, er kam in Schwäche und Angst, mit viel Zittern. Er sagt, er sprach keine überzeugenden Worte. Wir könnten natürlich fragen, warum jemand, der in so außergewöhnlicher Weise mit Christus war, noch Angst hatte. Du könntest biblische Worte nutzen um ihm zu sagen, dass da keine Angst ist in der Liebe. Aber das ist nicht der Punkt von Paulus hier. Er möchte völlig klar stellen, dass Glaube durch den heiligen Geist kommt, durch die Macht Gottes!

Wir sollten hier nicht notwendigerweise an bestimmte Wunder denken, sondern wenn Paulus über die Macht Gottes spricht, dann verweist er hautsächlich auf die Arbeit des Heiligen Geistes in Menschen. Der Geist zeigt uns unser eigenes Leben, unsere Sünde, unseren Kampf, unsere Wünsche, Hoffnungen und Träume. Der Geist befähigt uns, die Schwierigkeiten in unserem eigenen Leben klar zu sehen. Es ist die Macht des Wissens und der Weisheit, die aus der Reinheit und Klarheit und Weisheit Gottes selbst kommt. Und der Geist schaut auf all das mit dem Erbarmen und der Liebe Christi! Er verdammt uns nicht - denn wir sind versöhnt durch das Kreuz Christi. Stattdessen will er uns heilen, und bietet sich selbst an als Begleiter und Führer, als ultimativen Liebhaber. (Roland Potthast) ... weitere Texte