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jn_de_2020_04_08

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Ostern kommt ...

Mittwoch, 8. April 2020. Ostern kommt. Diese Woche Freitag feiern Christen auf der ganzen Welt den Karfreitag, am Sonntag feiern sie Oster-Sonntag. Worum geht es bei diesen Tagen?

Karfreitag feiert den Tod Jesu, der auch der Christus genannt wird, am Kreuz von Golgatha nahe Jerusalem vor 2000 Jahren. Oster Sonntag feiert die Auferstehung Jesu, von gesagt wird, er sei vielen Einzelnen erschienen und bis zu 500 Leuten gleichzeitig, in den 40 Tagen nach der Kreuzigung. Er soll dann vor ihren Augen verschwunden sein, auf einem Berg in Galiläa, und er sagte er geht zum Vater.

Lass uns die Ostergeschichte erkunde. Lass uns darüber nachdenken, was geschehen ist und was es für dich und mich heute bedeutet.

Tod …

Jesus wurde etwa um das Jahr 30 AD in Palästina für seinen Anspruch gekreuzigt, Gott gleich zu sein. Das exakte Jahr zwischen 29 und 33 ist eine Angelegenheit intensiver Debatten in den historischen Zweigen der Theologie. Die Kreuzigung selbst wird heute nicht wirklich in Frage gestellt, Historiker behaupten, sie sei eine der beste belegten Ereignisse der gesamten antiken Geschichte.

Die Bedeutung des Todes Jesu kann nur verstanden werden, wenn du damit beginnst, ein wenig in das Alte Testament hinein zu blicken, in die Geschichte der Beziehung zwischen Gott, dem Schöpfer des Universums, und Israel, den Menschen, die zurückgeführt werden auf die Urväter mit Namen Abraham, Isaak und Jakob. Israel wird mit diesen Vätern identifiziert, sie sind Nachkommen von denen, die aus Mesopotamien kamen um 2000 BC, und die dann ein Volk in Palästina wurden in der Zeit zwischen 1900 und 1010 BC, als der legendäre König David zum zweiten König des Volkes Israel wurde.

Die Geschichte von Jesus beginnt mit der Ethik. Sie beginnt mit einer Beziehung. Sie beginnt mit der Frage, was Menschen sind und wie sie leben können. Sie beginnt mit Identität, mit Erbarmen, mit Wahrheit, mit Gerechtigkeit. Israel lebt mit dem mosaischen Gesetz, das um 1400 BC begann, aber von dem man glaubt, dass es erst um 550 BC um und nach dem israelischen Exil in Babylonien 580-530 BC in die heutige Form gegossen wurde. Dieses Gesetz formuliert Regeln der Gerechtigkeit und des Erbarmens. Folge den Regeln, und du wirst leben. Ignoriere die Regeln, und du wirst sterben! Gott wird als Gott des Rechts und der Gerechtigkeit dargestellt, der Wahrheit, des Erbarmens, der Liebe und Reinheit. Von ihm wird gesagt er sei zornig über die Ungerechtigkeit und fehlendes Erbarmen. Hier kommen wir zum Tode Jesu.

… und Auferstehung …

Das Alte Testament erzählt vom Kampf der Menschen, dem Gesetz zu folgen. Die Identität der Menschen ist ihnen eine schwere Herausforderung. So geht das bis heute. Wir leben eine Spannung zwischen Freiheit und Gebundenheit. Wie erhalten wir wahre Freiheit? Das Alte Testament und das Neue Testament gleichermaßen lehren dass Menschen in Gebundenheit an viele Dinge geraten, immer wieder. Wir tendieren dazu, falschen Göttern zu folgen, und wir tendieren dazu, von diesen falschen Göttern abhängig zu werden.

Von Jesus wird gesagt, er sei Gott selbst, der in der Gestalt des Sohnes Mensch wurde. Er lebte ein Leben, das NICHT in Abhängigkeit von falschen Göttern geriet. Er blieb in vollem Vertrauen zu seinem himmlischen Vater, und in diesem Glauben lebte er völlig gerecht. Hier lebte also ein Mensch mit voller Gerechtigkeit. Das ist ein einzigartiger Punkt in der Weltgeschichte. Es geschah nie zuvor. Sogar Mose, welcher als der Demütigste aller Menschen gilt, versagte schwer, als er Gott misstraute und sich selbst in die Rolle Gottes brachte, an einem Punkt in seinem Leben. Aber Jesus tat das nicht.

Der Tod Jesu ist nicht verdient. Er starb, er wurde bestraft, obwohl er unschuldig und vertrauend vor Gott stand. Diesem Tod wird eine prominente Rolle gegeben durch den himmlischen Vater - folgt man der christlichen Botschaft. Sein Tod ist der Anfangspunkt für jeden Menschen, der gerecht sein will vor Gott. Hier können wir sein Reich betreten, das durch volle Freiheit charakterisiert ist, durch volle Gerechtigkeit, durch volle Reinheit. Es ist ein Zustand, der als Geschenk gegeben wird, er wird nicht durch Handeln erreicht. Das Einzige, was ein Mensch benötigt, ist der Glaube, das bedeutet Gott zu vertrauen, dass er ihn oder sie in und durch Jesus annimmt.

Die Auferstehung symbolisiert die Perspektive, die Gott in unser Leben legt. Er möchte nicht, dass unser Leben so schnell zu Ende ist. Er möchte nicht, dass wir sterben. Aber wir brauchen Glauben und Reinheit, um mit ihm zu leben. In Jesus bekommen wir all dieses: die Reinheit und das ewige Leben. Das ist die Ostergeschichte.

Wenn wir die Ostergeschichte das erste mal hören, dann finden wir sie vielleicht merkwürdig. Und in der Tat, sie IST merkwürdig. Sie sollte es sein. Sie geht durch die Grenzen dieser Welt. Sie geht durch die Abhängigkeiten und die Schuld unseres Lebens hindurch. Sie zerstört Sünde und Tod. Sie sollte merkwürdig sein. Aber je mehr du über sie nachdenkst, um so mehr merken wir, dass sie hiermit eine tiefe Wahrheit berührt. Wenn du dem Weg des Glaubens folgst, dann realisierst du, dass Jesus in der Tat für dich so wie er für mich starb. Er lebt heute, und durch den heiligen Geist ist er mit uns, uns zu helfen, uns zu leiten und die Gemeinschaft zu bilden, für die wir gemacht sind, in voller Freiheit!

Ostern ist ein großartiges und fantastisches Wochenende, voller tiefer Bedeutung und echter Perspektive für unser Leben! (Roland Potthast)

jn_de_2020_04_08.txt · Last modified: 2020/04/09 08:05 by potthast