Ehemann und Ehefrau - Wie? ...

Donnerstag, 21. Nov 2013. Wenn du ein Thema wie “Mann und Frau” oder “Ehemann und Ehefrau” anfasst - kannst du dann nur verlieren? Es gibt jene mit starken Meinungen auf beiden Seiten. Und was immer du sagst, wirst du starken Gegenwind bekommen.

Auf die richtige Art lesen! …

Da sind jene, die wollen vollständige Gleichheit von Mann und Frau in der Gesellschaft. Sie sollten dieselben Rollen haben, dieselben Möglichkeiten, dieselben prozentualen Anteile von Männern und Frauen in jeder Rolle oder Position. Es sollte einfach keine Unterschiede mehr geben!

Und dann sind da jene, die klare Präferenzen sehen für Männer in den biblischen Traditionen. Sie wollen, dass Frauen sich aus der Leitung heraushalten, wollen keine Frauen als Priester, keine Frauen in der Lehre, keine Frauen an erster Stelle - denn Gott hat Adam zuerst geschaffen, dann Eva. Die Argumente basieren auf der Schöpfungsordnung, wie der Apostel Paulus in 1. Timotheus 2: 13 schreibt.

Heute haben wir in westlichen Gesellschaften ein klares Ziel gleicher Rechte für jeden, unabhängig von Geschlecht, und von anderen Dingen wie Rasse, Alter oder sexueller Orientierung. Ich selbst lebe in einer Beziehung mit meiner Frau, die als medizinischer Doktor ausgebildet ist und klare Begabung zur Leitung hat. Wie könnte ich NICHT überzeugt sein, dass Frauen alles tun können was Männer tun können. Ich sehe sie dieses tun, jeden Tag, und sie tun es gut!

Aber! Ich bin auch in der Rolle eines biblischen Studenten oder biblischen Wissenschaftlers, der gelernt hat, die Bibel hoch zu schätzen. Ich habe sie seit Jahrzehnten studiert, habe den theologischen Hintergrund kennen gelernt und mit ihr gelebt. Ich habe sie Tag für Tag in meinem Leben studiert und im Leben anderer Menschen. Ich habe gesehen, wie viel besser Gott die Menschen kennt als sie sich selbst kennen. Wie viel besser Gott weiß, was wir brauchen, als wir selbst (oft ist das der Fall!). Ich habe seine Rettung gesehen, seine Weisheit, und seine atemberaubende Einsicht in menschliche Beziehungen.

Wie Christus …

Lass uns einen Abschnitt lesen, in dem der Apostel Paulus über Ehemänner und Ehefrauen schreibt:

22 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. 23 Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. 24 Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen. 25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, 26 um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er 27 sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei. 28 So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Gemeinde. 30 Denn wir sind Glieder seines Leibes. 31 »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden “ein” Fleisch sein« (1.Mose 2,24). 32 Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde. 33 Darum auch ihr: ein jeder habe lieb seine Frau wie sich selbst; die Frau aber ehre den Mann. (Epheser 5, 22-33)

Der Abschnitt wird oft gelesen, um die Ansicht zu stützen, dass Männer vorgehen, und Frauen folgen sollten. Er wird genutzt um zu argumentieren, dass Männer die Entscheidungen treffen sollten. Aber wie falsch wären wir gelagert, wenn wir nur allein dieser Argumentationslinie folgen würden. Das wird hier nicht gesagt - und auch nicht angedeutet. Lies es mit offenem Herzen und Verstand. Lies sorgfältig! Natürlich wird hier eine Ordnung etabliert, aber es ist die Ordnung “wie Christus”! Sie ist anders, als was wir gewöhnt sind.

Der Mann ist das Haupt, wie “Christus das Haupt der Gemeinde ist … und gab sich selbst hin für sie”. Es wird hier klar beschrieben, was es bedeutet, das Haupt zu sein. Es bedeutet, der Erste zu sein in der Hingabe, in der Liebe, darin, sich aufzugeben für den anderen. Es bedeutet, der Erste zu sein, der zurücktritt. Es bedeutet, der Erste im Dienst zu sein. Männer, hier wird nichts über die Präferenz zu Entscheidungen gesagt. Nichts wird gesagt, dass eine Gesellschaft dominiert werden solle von Männern. Nichts wird darüber gesagt, zu streiten wer zuerst kommt! Im Gegenteil, der Abschnitt argumentiert stark für eine Gesellschaft, die durch das “sich zurückstellen” dominiert wird. Es ist ein starkes Argument für eine “befähigende Gesellschaft”! Christus selbst sagte seinen Jüngern (Johannes 15: 15):

14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. 15 Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan.

(Roland Potthast) ... weitere Texte