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jn_de_2020_10_20

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Gott in meinem Leben während der Pandemie ...

Dienstag, 20. Okt 2020. Wie geht es dir in diesen Tagen? Wir leben jetzt schon seit mehr als sechs Monaten mit dem Corona Virus. Und die meisten von uns fühlen sich genervt und gestresst in einer Situation, wo Beschränkungen und Angst Teil des täglichen Lebens geworden sind.

Wie sieht Gott das Virus? Was macht es mit unserem Glauben? Ist das Virus ein Beweis, dass Gott nicht existiert? Oder ist Gott verantwortlich für das Virus? Was ist die christliche Interpretation dieser Krankheit am Anfang des 21. Jahrhunderts? Lass uns nachdenken! Lass uns unsere Situation reflektieren, im Rahmen des Glaubens und der Wissenschaft und der Geschichte.

Unsere Welt …

Vergegenwärtigen wir uns die Situation, so wie sie im Oktober 2020 ist. Seit etwa Februar oder März 2020 ist die Menschheit einer neuen Bedrohung ausgesetzt. Es ist eine Viruserkrankung, die zuerst die chinesische Stadt Wuhan betroffen hat. Aber sie hat sich schnell über den Globus ausgebreitet. Der Virus kann für einige Individuen sehr gefährlich sein, es gibt eine schwere Bedrohung für etwa 5% der Population, mit einer Todesrate von etwa 3%, abhängig von dem Anteil der Leute, die infiziert sind. Das bedeutet, dass 3 von 100 Menschen, die infiziert sind, sterben. Um die 10 von 100 haben schwere Konsequenzen und leiden langfristig. Um die 90 Leute von 100 erholen sich schnell oder bemerken gar keine Symptome.

Lass uns nicht um die exakten Zahlen streiten. Du kannst hunderte von Veröffentlichungen und Webseiten finden, die sehr unterschiedliche Zahlen haben abhängig vom Land, der Altersgruppe und der Phase der Virusinfektion. Aber insgesamt ist die Situation dass ein prozentualer Anteil der Menschen eine tödliche Bedrohung erfährt, und andere sich schnell erholen.

Der erste Punkt, der mir in den Sinn kommt, ist wie schlecht unsere Vorbereitung war um mit solch einer Bedrohung fertig zu werden. Medizinisch versucht die Menschheit noch, einen Impfstoff zu entwickeln. Derzeit haben wir keine Heilmittel. Wir haben keinen Schutz. All unsere Wissenschaft ist nicht wirklich in der Lage, uns persönlich zu schützen, noch die Gesellschaft als Ganzes. Ja, die Wissenschaft ist gut, wir sind in der Lage, den Virus zu identifizieren und Menschen zu testen. Wir kennen den Mechanismus, wie er Menschen infiziert, auch wenn wir nicht zu viel darüber wissen, wie er sich in unserem Körper ausbreitet. All das sind laufende Arbeiten in der Medizin! Als Wissenschaftler notiere ich für mich, dass die Wissenschaft noch lernt, und dass wir weit davon entfernt sind, alle Probleme zu lösen. Gleichzeitig sehe ich die Notwendigkeit für mehr Wissenschaft und mehr Einsicht. Da ist das klare Ziel, unsere wissenschaftliche Entwicklung engagiert weiter zu führen.

Zwischen Angst, Irritation und Ignoranz …

Zweitens, ist das Virus eine reale persönliche Bedrohung. Wenn du merkst, wie Menschen sterben, in schneller Weise, meistens alleine und voller Leiden, dann IST das ein Schock für unseren Verstand, unser Herz und unsere Seele. Wir können versuchen, ihn zu ignorieren. Wir können ihn wegschieben. Aber es ist ein realer Schock! Ich glaube, er läßt einen tiefen Fußabdruck zurück in unserem unbewußten Verstand und all unseren Emotionen.

Wo ist Gott in all diesem? Gott ist, wo er immer war, könnte die Antwort sein. Er war immer da in der menschlichen Geschichte, und rief jeden einzelnen Menschen, zu ihm umzukehren. Er war immer da mit seinem heiligen Geist, um gegenwärtig zu sein im Leben eines Individuums. Wir sehen das schon vor 4000 Jahren im Leben von Abraham, Isaak und Jakob (um 2000 vor Christus). Wir sehen es so weit wir in die menschliche Geschichte zurückblicken. Und durch alle Krankheiten, in allen menschlichen Siegen, in Größe und Schuld war Gott da, als Gegenüber, als ewiger Vater. Jesus wurde gefragt, eine Interpretation des Turmes von Siloah zu geben (Lukas 13, 4), wo 18 Menschen starben. Hatten sie größere Schuld als andere? Bestraft Gott hier jemanden? Nein, ist die Antwort von Jesus. Sie hatten keine größere Schuld. Aber pass auf dich selbst auf!

Die christliche Lehre verleugnet nicht das Leid der Menschheit als Ganzer. Sie verleugnet nicht die Angst und Bedrohung, die wir in Phasen unseres Lebens erfahren. Der christliche Verstand kann seine Augen öffnen und die Bedrohung sehen und die Angst. Aber er kann auch durch das Leiden hindurch sehen. Er kann Liebe entwickeln in seiner Mitte. Er kann ausgewogen und voller Vernunft bleiben. Er kann sich um Menschen kümmern, aber auch hart daran arbeiten, jedes Individuum zu schützen. Und er erfährt Gott in Vater, Sohn und heiligem Geist. Er ist mein Ratgeber, mein Vater, meine Liebe, das Zentrum meiner Existenz. (Roland Potthast)

jn_de_2020_10_20.txt · Last modified: 2020/10/20 09:32 by potthast