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jn_de_2009_09_29

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Reife 2 - Wichtiges Zuerst? ...

Dienstag, 28. September 2009. Ein zentrales Merkmal für Reife ist es, dass reife Menschen die wichtigen Dinge nach vorne stellen. Sie verbannen die weniger wichtigen Dinge in die zweite Reihe.

Die wichtigen Dinge als wichtig zu behandeln benötigt ein reifes Verstehen davon, was wichtig ist. Wir müssen zwischen Dringlichkeit und Wichtigkeit unterscheiden. Das ist nicht immer einfach. Wenn ich als Hochschullehrer arbeite und als Wissenschaftler, dann kommen ständig dringliche Dinge. Die durchschnittliche Zahl der Dokumente, die man irgend jemandem liefern soll, scheint jeden Tag zu wachsen. Methoden der Qualitätskontrolle übernehmen die Führung, und wir verwenden mehr Zeit darauf, dringliche Formulare auszufüllen um Forschung und Lehre zu überwachen, als die eigentliche Arbeit zu tun. Es ist ein typisches Beispiel dafür, dass dringliche Dinge die wichtigen übertrumpfen. Natürlich ist es wichtiger, Forschung zu tun und etwas Neues zu entwickeln, als Dokumente auszufüllen, um den Fortschritt zu überwachen. Ohne neue Entwicklungen gäbe es ja keinen Fortschritt und die Dokumente wären nur Teil eines leeren Verfahrens. Wir schaffen uns unsere eigene Dringlichkeit, indem wir die Zahl von Verfahren, von Stunden, Veröffentlichungen oder Zitaten zählen, statt zum Inhalt zu kommen und uns mit den wichtigen Dingen zu beschäftigen, welche die Basis für all die Zahlen und Dokumente sind.

Wie geht man in reifer Weise mit der obigen Situation um? Natürlich brauchen wir Qualitätskontrolle. Wir müssen unseren Fortschritt überwachen. Natürlich brauchen wir Werkzeuge, um zu reflektiren wohin wir gehen. Das kann extrem hilfreich sein. Somit wird die Reife alle Seiten des Problems mit berücksichtigen. Ein reifes Verhalten wird einen Ausgleich finden zwischen den Notwendigkeiten. Hier ist die Notwendigkeit, zu “suchen”. Forschung bedeutet, sich mit wichtigen Fragen zu beschäftigen und zu versuchen, eine Lösung zu finden. Das bedeutet, daß man Zeit für das “Forschen” braucht, um Material zu sammeln und Wissen, um zu versuchen, etwas Neues heraus zu bekommen, um Experimente durchzuführen oder Theorien auszuarbeiten. Dabei wird immer etwas Neues entstehen, wenn diese Arbeit ausgeführt wird. Im schlechtesten Fall ist dieses “Neue” nur das Wissen darum, wie es nicht geht, denn der Wissenschaftler hat 100 Möglichkeiten ausprobiert und sie alle waren nicht die Lösung. Das ist auch Fortschritt für unser Wissen und sollte publiziert werden, um es anderen mitzuteilen. Im glücklicheren Fall findet er eine Methode, um das Problem zu lösen, das könnte bei Experiment Nummer 101 sein. Die Arbeit sollte protokolliert werden, sie sollte der Öffentlichkeit zugänglich sein, welche ihn oder sie bezahlt.

Im Bereich des Glaubens gibt es viele ähnliche Situationen, in denen wir die wichtigen Dinge an die erste Stelle setzen müssen. Es ist wichtig, Gott kennen zu lernen. Es ist weniger wichtig, bestimmten Regeln zu folgen. Glaube ist nicht zuerst Regel, sondern Gott ist Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit. Glaube bedeutet, eine neue Welt zu entdecken, Gottes Welt. Beim Glauben geht es darum, den Ewigen kennen zu lernen. Es geht nicht um Kirchengebäude oder Gottesdienste. Es geht nicht primär um Ethik. Natürlich, Menschen, die glauben werden einander treffen, und wir müssen uns über das Gebäude oder den Saal unterhalten, wo wir uns treffen. Aber es ist ziemlich klar, dass dies definitiv nicht wichtig ist. Fragen der Gottesdienstordnung sind nicht wichtig. Aber es ist wichtig, Gottes Liebe und Wahrheit in der Art unserer Gottesdienste wider zu spiegeln. Wenn wir Gott kennen, wird das unser Denken, unsere Gefühle, unsere Argumentation und unser Verhalten verändern. In diesem Sinne ist Ethik sehr wichtig. Aber ohne Gott zu kennen wird unsere Ethik in einem leeren Raum leben. Ohne ihn hat sie nicht das Fundament, das sie benötigt.

Wo müssen Sie die wichtigen Dinge an die erste Stelle setzen? [R.W.E.P., jesusnetwork.eu]

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jn_de_2009_09_29.txt · Last modified: 2017/06/18 16:55 by 127.0.0.1