Politik II ...

Dienstag, 26. Jan 2010. Wo berührt die Politik unser Leben? Das hängt natürlich von unserem Alter ab, von unserem Job, von unserem Familienstatus, unseren Interessen und Aktivitäten. Aber wir alle - unabhängig vom Alter - leben gemeinsam in einer Gesellschaft, die durch unser politisches System bestimmt ist und durch die Entscheidungen, die von unseren Vätern und Müttern getroffen wurden und die wir heute treffen.

Ein zentraler Punkt der Politik (unter anderen zentralen Punkten) ist die Frage, wie wir unsere Wirtschaft organisieren. Welche Regeln brauchen wir, um eine gerechte und faire Wirtschaft zu garantieren? Wie gehen wir mit dem Risiko des Wirtschaftsprozesses um - mit Menschen die erfolgreich sind und viel verdienen, und mit jenen die versagen und gar nichts verdienen? Wie handeln wir angesichts der verschiedenen Talente, die Menschen gegeben sind? Einige können großartige Dinge tun, andere werden Angestellte sein und gerade genug verdienen, um ihr Leben zu bestreiten. Es wird reichere und ärmere Menschen geben - in jeder Gesellschaft. Wie kümmern wir uns um die öffentlichen Dienstleistungen, wie viele Steuern sollten Bürger an den Staat bezahlen um Straßen zu bauen, um die öffentlichen Dienstleistungen auszuführen, die jedem nützen?

Die Bibel beschäftigt sich in vielen ihrer Teile auch mit Fragen der Wirtschaft. Meistens formuliert sie keine Regeln, wie die Dinge im Detail organisiert werden sollen. Sondern sie beschreibt allgemeine Prinzipien, die unser Verhalten leiten sollen. Im 5ten Buch Mose lesen wir: 7 Wenn es einen armen Menschen gibt unter euren Brüdern in einer der Städte jenes Landes, das der Herr euer Gott euch geben wird, dann seid nicht hartherzig oder habt verschlossene Hände ihm gegenüber. 8 Sondern habt freigibige Hände und leit ihm frei, was er benötigt. […] 10 Gebt ihm großzügig und ohne widerwilliges Herz; denn um solcher Dinge willen wird der Herr euch segnen in aller Arbeit und in allem, was ihr anfaßt. 11 Es wird stets Arme unter euch geben in jenem Land. Darum sage ich euch, ihr sollt offenherzig sein gegenüber euren Brüdern und gegenüber den Armen und Bedürftigen in eurem Land. (5. Buch Mose, 15, 7-11)

Es ist wichtig, sich um die Bedürfnisse der Armen zu kümmern. Normalerweise können sie sich nicht selbst helfen. Das ist eine der zentralen Eigenschaften ihrer Situation: sie haben nicht die Macht oder den Hintergrund, um sich selbst aus ihrer Situation heraus zu ziehen. Sie sind dort gefangen und das hält sie arm. Die Gesellschaft hat eine Verantwortung, sich um sie zu kümmern, und Gott hält uns an, das mit einem offenen Herzen zu tun.

Es gibt einige Länder, in denen ein ausgefeiltes Sozialsystem sich um die Widrigkeiten des Lebens kümmert. In Deutschland etwa, ist die Sozialhilfe eine durchaus beachtliche Unterstützung, die Millionen von Menschen gegeben wird. Klar, es ist immer noch ziemlich eng, von diesem Geld zu leben - es zieht die welche arm sind nicht aus ihrer Situation heraus. Aber es hilft den grundlegenden Bedürfnissen. Es gibt sogar einen ernsten Konflikt zwischen der Sozialhilfe und den niedrig bezahlten Jobs, denn zum Beispiel für eine Familie von drei oder vier Personen erhält man mehr Geld vom Staat als Sozialhilfe als man für einen Vollzeitjob in einem sehr schlecht bezahlten Beruf erhält. Sozialhilfe kann dann sehr heftige politische Diskussionen auslösen.

Wirtschaftliche Verantwortung hält nicht an der Grenze unseres Landes an. Es gibt eine gesellschaftliche Verantwortung, die global ist - und die Probleme, denen wir auf einer globalen Bühne begegnen, sind einfach nur riesig. Hier steht die Wirtschaft in enger Beziehung zu militärischen Strategien, zu Fragen der Freiheit und Demokratie, zu Fragen von Eigentum und Macht, von Gerechtigkeit und zur Geschichte von Staaten und Ländern. Politik ist ein faszinierendes Gebiet und die Rolle der Politik in der Wirtschaft ist es ebenso. Lassen Sie uns diese Dinge anfassen und vorangehen im Geist des Herrn! (R.W.E.P.) [JN Deutschland] [Bisherige Texte]

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