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Memento Mori ...

Freitag, 13. Juni 2014. Menschen können stark beeinflußt sein durch die Schwierigkeiten, die wir in unserem Leben haben. Krankheit und Tod sind wichtige Bestandteile unserer Existenz. Schon in Psalm 90, 12 werden wir gedrängt: “Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden!” In der antiken Geschichte ist das “memento mori” eine wichtige Strömung in der Weisheitsliteratur.

Lass uns mit ihm sterben …

Wir können sehr unterschiedlich reagieren, wenn wir Krankheit und Tod ausgesetzt sind. Wir mögen versuchen, diese zu ignorieren. Wir mögen weinen und schreien. Wir mögen frustriert und paralysiert sein. Und wir können uns dem Herrn zuwenden und von ihm angeleitet werden. Im Kapitel 11 des Evangelium des Johannes finden wir eine breite Anzahl von möglichen Reaktioinen, und wir finden Jesus inmitten all dieser Dinge, mit seiner besonderen Sichtweise des Glaubens. Lass uns in Johannes 11 lesen:

1 Es lag aber einer krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Marta. 2 Maria aber war es, die den Herrn mit Salböl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar getrocknet hatte. Deren Bruder Lazarus war krank. 3 Da sandten die Schwestern zu Jesus und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank. 4 Als Jesus das hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde. 5 Jesus aber hatte Marta lieb und ihre Schwester und Lazarus. 6 Als er nun hörte, dass er krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war;

7 danach spricht er zu seinen Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa ziehen! 8 Seine Jünger aber sprachen zu ihm: Meister, eben noch wollten die Juden dich steinigen, und du willst wieder dorthin ziehen? 9 Jesus antwortete: Hat nicht der Tag zwölf Stunden? Wer bei Tag umhergeht, der stößt sich nicht; denn er sieht das Licht dieser Welt. 10 Wer aber bei Nacht umhergeht, der stößt sich; denn es ist kein Licht in ihm.

11 Das sagte er und danach spricht er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft, aber ich gehe hin, ihn aufzuwecken. 12 Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er schläft, wird's besser mit ihm. 13 Jesus aber sprach von seinem Tode; sie meinten aber, er rede vom leiblichen Schlaf. 14 Da sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben; 15 und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht da gewesen bin, damit ihr glaubt. Aber lasst uns zu ihm gehen! 16 Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den Jüngern: Lasst uns mit ihm gehen, dass wir mit ihm sterben!

Reaktionsmuster …

Thomas ist hier wahrlich auf der frustrierten Seite. Er scheint sich so stark mit Lazarus zu identifizieren, dass er mit ihm im Tod vereint sein möchte. Da ist keine Hoffnung in seinen Worten, keine Zukunft, nichts. Die anderen Jünger sehen auch die Gefahr eines Besuches in Judäa. Jesus wurde dort bedroht, und nun will er dahin zurückgehen?

Ich kann Thomas voll verstehen. Er sah die Gefahr - und wenn du ein offenes Auge hast, dann siehst du all die schwierigen Dinge in der Welt heute. Da sind Millionen von Toten jeden Tag auf unserem Planeten - Tote von Hunger und Unterernährung, Tote durch Kriege und Konflikte, aber auch durch einfache Unfälle auf unseren vollen Straßen. Es ist eine Frage des Realismus, zu erkennen, dass wir an einem Punkt selbst sterben werden - und das kann sehr bald sein. Memento mori!

Schau dir auch einmal die ersten Sätze an. Jesus behauptet, dass die Krankheit nicht zum Tode führt. Aber dann ist Lazarus gestorben, und das wird von Jesus selbst festgehalten, während sie noch weit entfernt sind von diesen Ereignissen. Somit ist Tod hier mit darinnen, aber der Tod wird nicht das letzte Wort haben. Ich denke, dass wir einiges Lernen können von diesen Dingen: auch wenn Gott uns Hilfe verspricht, dann können die Dinge sich zeitweilig verschlechtern, denn er möchte uns mehr beibringen als nur die Hilfe. Er sucht den Glauben, realen Glauben.

Und eine zweite Lektion: Jesus hat einen klaren Plan für uns, einen guten Plan, eine gute Zukunft. Er weiß, dass da Herausforderungen kommen und auch Schmerz. Aber das ist nicht das Ende. Er ist das Licht der Welt, und alles was geschieht zielt auf die Ehre Gottes. Er ist fantastisch. Er ist wunderbar. Und er läßt uns nicht im Stich. (Roland Potthast) ... weitere Texte