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Er macht uns rein ...

Mittwoch, 25. Juni 2014. Ich erinnere mich an eine Film-Szene, wo in einem Kriegsumfeld einige Soldaten einen Checkpoint kontrollieren. “Er ist sauber” ist ein typischer Satz von einem von diesen, den er immer benutzt, wenn er keine Waffen bei jemandem findet. Reisende, die frei von gefährlichen Dingen sind, dürfen passieren.

Rein - was meint das? …

In der Bibel wird das Wort “rein” (sauber?) viele Male benutzt. Im Alten Testament geht es um Waschungsregeln, etwa darum, die Hände zu waschen vor dem Essen. Aber “rein” wird auch im geistlichen Sinne benutzt. Niemand, der nicht rein ist, konnte Gott nahe kommen. Der Hohepriester durfte einmal im Jahr in diesen Kernbereich des Tempels gehen. An Yom Kippur, dem Sühnetag, stand ihm das Allerheiligste offen.

Rein zu sein hat eine tiefgehende Bedeutung. Es geht um unsere Beziehung zu Gott, aber auch um unsere Beziehung zu anderen Menschen um uns herum. Es geht um unsere Motive, um das, was wir sagen und tun, um mehr als das, auch um das was wir denken, fühlen, unsere Ziele und Träume, das ganze Umfeld unseres Lebens. Lass uns aber zuerst lesen, bevor wir in eine weitergehende Diskussion einsteigen:

1 Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende. 2 Und beim Abendessen, als schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten, 3 Jesus aber wusste, dass ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging, 4 da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. 5 Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war. 6 Da kam er zu Simon Petrus; der sprach zu ihm: Herr, solltest du mir die Füße waschen? 7 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. 8 Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir. 9 Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt! 10 Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden; denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle. (Johannes 13, 1-10)

Rein sein - Sind wir das? …

Jesus behauptet: wenn du an ihn glaubst, bist du rein. Wenn er dich rein wäscht, durch den Glauben an ihn und seinen Vater, dann bist du rein vor Gott. Du bist so rein wie der Hohepriester, der in das Allerheiligste eintreten durfte. Die Tür um sich Gott zu nähern ist offen für dich, du kannst zu ihm gehen so wie ein kleines Kind zu Vater oder Mutter läuft. Uns ist eine phantastische Perspektive gegeben für unser Leben, und die Perspektive beginnt schon jetzt mit dem Heiligen Geist, der in unser Herz kommt!

Praktisch führen die Aussagen Jesu auch zu vielen Fragen. Was ist mit den nicht so guten Dingen, die Christen tun? Es wird behauptet, dass wir rein sind - ohne Zweifel geschieht da etwas Tiefliegendes wenn wir zum persönlichen Glauben an Jesus Christus kommen. Menschen verändern sich stark! Gewalttätige Leute werden ruhig und freundlich. Aber es gibt da auch viele Dinge, die nicht in Ordnung sind im Leben von Christen. Die Jünger werden nicht auf einen Schlag perfekt gemacht in ihrem Verhalten. Martin Luther hat das zusammengefaßt mit dem Satz: “simul justus et peccator” - sowohl gerecht als auch Sünder.

Diese Reinigung von Jesus hat zwei Bestandteile, wie zwei Seiten einer Münze. Da ist die Rechtfertigung, die in einem Moment passiert - wir SIND gerechtfertigt, wir SIND rein. Da ist nichts mehr zu tun. Aber es ist da die andere Seite, wir sind aufgerufen, rein zu sein. Wir sind berufen, so zu handeln, wie Kinder des Höchsten. Unser Wille, unsere Entscheidungen, alles was wir sind ist berufen, Teil einer Verwandlung zu sein. Es braucht ein ganzes Leben, um mit ihm zu leben. Jüngerschaft ist ein Lernprozess. Gott möchte, dass wir ihm durch unsere eigenen Entscheidungen folgen, mit unserem eigenen Willen, Schritt um Schritt.

Und in jedem Schritt lernen wir, dass wir ihn brauchen, ihn und sein Handeln, um uns zu helfen. Er ist unsere beständige Quelle von Güte, von Stärke, von Motivation und Reinheit. Er ist da, Tag für Tag, und wäscht unsere Füße! (Roland Potthast) ... weitere Texte