Einer trage des anderen Last ...

Dienstag 26. Juli 2016. Wenn du das Neue Testament ernst nimmst, dann gibt es großartigen Rat! Es ist realistisch, und es hilft, gesunde Beziehungen zu entwickeln. Wenn du mit Schwierigkeiten konfrontiert bist wegen des Verhaltens einer anderen Person, dann gibt es da einen Abschnitt im Galaterbrief, der dir helfen und dich anleiten kann. Aber wir müssen auch die Schwierigkeiten damit ansprechen!

Von einer Verfehlung ereilt …

Lass uns zuerst Galater 6 lese, die ersten beiden Verse. Der Apostel Paulus schreibt diesen Brief, mit Worten die nicht besser gewählt sein könnten. Hier ist, was er zu sagen hat:

1 Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest. 2 Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. (Gal 6, 1-2)

Lass uns zuerst festhalten: Menschen tendieren dazu, nicht perfekt zu sein. Welche Regel oder was für ein Maßsystem du auch immer nutzt, du wirst viele Punkte finden, wo wir versagen. Wir alle haben Ideale, wir haben Vorstellungen davon, was wir sein wollen und wie wir sein wollen. Aber wir sind gewöhnlich nicht vollständig so. Wir sind vielleicht hier und dort erfolgreich, mit verschiedenen Schritten. Aber wir werden auch viele Punkte finden, wo wir versagen, das zu sein, was wir sein wollen oder was andere wollen, das wir es sind.

Aber Paulus spricht hier nicht von menschlichen Idealen, sondern von Gottes Gesetz, von seinem Charakter und seinen Geboten. Und er spricht über eine Situation, wo jemand einen anderen Gläubigen falsche Dinge tun sieht. Das ist gemeint mit “von einer Verfehlung ereilt”.

Wiederhergestellt …

Das Ziel all unserer Handlungen und Worte muss die Versöhnung sein. Da ist es, was Gott als zentrales Ziel hat. Das ganze Neue Testament ist ein Testament der Versöhnung. Die Mission Jesu geht es um Heilung und Versöhnung. Die Mission der Kirche ist Versöhnung.

Hier sind wir aufgerufen, dies in einem sanften Geist zu tun. Wir sind aufgerufen, bei unseren Handlungen zu wissen, dass wir nicht besser sind, dass wir auch versucht werden.

Wir sind aufgerufen, einander die Lasten zu tragen. Das kann sehr leicht sein! Es kann auch manchmal harte Arbeit sein. Wichtig hier ist die Richtung unseres Handelns: wir sollen einander helfen. Wir sind Brüder und Schwestern in dem Herrn. Es bedeutet nicht, dass wir allen Unsinn akzeptieren sollen, sondern ihn in Klarheit und Sanftmut wieder auf einen guten Weg zu führen. (Roland Potthast) ... weitere Texte