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jn_de_2010_01_25

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Politik I ...

Montag, 25. Jan 2010. Soll der Glaube sich in die Politik einmischen? Sollte die Politik etwas mit Glauben zu tun haben? Was ist die Beziehung zwischen diesen beiden?

In der Christenheit hat die Beziehung zwischen Glauben und Politik, zwischen Glauben und Macht, zwischen Kirche und Staat, eine lange Geschichte. Wenn wir uns durch die Vergangenheit verschiedener Länder bewegen, wenn wir zurückgehen in die Perioden unserer eigenen Zivilisation, dann finden wir alle möglichen Lösungen, die Realität waren. Wir finden Brutalität und Gewalt im Namen des Glaubens. Wir finden Unterdrückung und Ungerechtigkeit - im Namen Jesu. Wenn ich über die Geschichte nachdenke, muß ich mich oft an jenen Satz erinnern, den Jesus einmal sagte: “Es werden viele kommen in meinem Namen. Sie behaupten: 'ich bin der Christus', und werden viele verführen.” (Matth. 24). Im Namen des Glaubens sind schon viele Dinge getan worden, vieles was nicht dem Willen Gottes entsprach und nicht dem Geist Jesu. Politik ist ein Gebiet, das viele male verbrannt wurde in Bezug auf den Glauben.

Wenn heute Glaube und Politik erwähnt werden, denken wir oft zuerst an die religiöse Rechte. In einigen Ländern, wie in den USA, ist “christlich-religiöse” Politik gewöhnlich eine besondere Spielart konservativer Politik. Leute scheren sich nicht so sehr um die Bibel oder um Jesus - auch wenn einige von ihnen durchaus hingegebene Christen sein können, sondern es geht dieser Politik um bestimmte Verhaltensweisen, um spezielle gesellschaftliche Regeln, die man für eine Konsequenz der Bibel oder des Glaubens hält. Es ist interessant zu beobachten, dass die religiöse Rechte sich gegen die allgemeine Krankenversicherung stellt, während diese in anderen Ländern als ein Schlüsselthema christlicher Politik gesehen wird. Merken Sie: wenn wir über Politik reden, können wir schnell zwischen all jene Fronten geraten, die seit Jahren errichtet und gut etabliert sind, in vielen Ländern.

Doch die Politik IST wichtig. Als Christen müssen wir beteiligt sein an der Politik. Wir müssen die Herausforderung aufnehmen. Bei Politik in den westlichen Demokratien und darüber hinaus geht es darum, mitzureden. Es geht um öffentliche Diskussion und gute Lösungen. Es geht um effiziente Organisation von Dingen, die wichtig für alle sind. Christen müssen an diesen Diskussionen beteiligt sein. Die Vorstellungen und Prinzipien, die Jesus in unsere Herzen gelegt hat, sind von grundlegender Wichtigkeit für jede Gesellschaft. Liebe, Gerechtigkeit, Solidarität, Hilfe, Barmherzigkeit, Vertrauenswürdigkeit etc etc … was wäre eine Gesellschaft ohne sie_ Was wäre Politik, wenn das grundlegende Leitmerkmal nicht Gerechtigkeit wäre_ Was wenn es der Politik nur um den Streit um Ressourcen ginge, aber nicht mehr um die Liebe zu den Menschen, für welche sie arbeitet?

Ich habe kein idealisiertes Bild von Politik. Wir sind alle Menschen, Christen und Nichtchristen ebenso. Wir alle versagen in vielen Dingen, und wir müssen uns zusammensetzen und Lösungen finden. Wir brauchen die öffentliche Debatte. Wir brauchen das Recht, unsere Meinung zu äußern. Wir brauchen das Recht, Parteien zu bilden, mit ihnen und in ihnen zu arbeiten, und unseren Staat voranzubringen. Und wir brauchen die Freiheit, im Geist Jesu zu leben, auf die Gerechtigkeit hin zu arbeiten. Zu Lieben und für die Gesellschaft zu kämpfen. Ja, wir brauchen Christen, die in der Politik beteiligt sind, auf allen Ebenen. Wir werden das in den folgenden Tagen in größerer Tiefe aufgreifen, hier im Jesus Netzwerk. (R.W.E.P.) [JN Deutschland] [Bisherige Texte]

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jn_de_2010_01_25.txt · Last modified: 2017/06/18 16:55 by 127.0.0.1