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jn_de_2010_01_29

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Politik V - Investiturstreit als Beispiel ...

Freitag, 29. Jan 2010. Historische Beispiele können extrem interessant sein, wenn wir über derzeitige theologische Themen sprechen. Was ist die Beziehung zwischen Glaube und Staat? Wenn wir zurückschauen, dann finden wir viele Schwierigkeiten in der Beziehung zwischen Staat und Kirche. Sobald ein signifikanter Anteil der Menschen Christen wurde in einem Land, wurde ihre Kirchenorganisation zu einem einflußreichen Faktor auch für den Staat. Sie wurde zum Machtfaktor.

Der “Investiturstreit” entstand aus dem Streit um Einfluß und Macht um 1070 A.D. Wir zitieren den “Wikipedia”-Beitrag zu diesem Thema:

Der Investiturstreit war der Höhepunkt eines politischen Konfliktes im mittelalterlichen Europa zwischen geistlicher und weltlicher Macht um die Amtseinsetzung von Geistlichen (Investitur). Als Zeit des Investiturstreites gelten für gewöhnlich die Jahre ab 1076 (Reichstag in Worms) bis zur Kompromisslösung des Wormser Konkordates im Jahre 1122.

Der Hintergrund der Kontroverse war die wachsende Macht der Kirche, die Land besaß und einen großen Einfluß gewann durch Verkäufe und Käufe. Wir müssen sehen, dass eine solche Art von Einfluß nicht völlig vermieden werden kann. Es geht nicht nur um die katholische Kirche allein, die in diese Situation kam. Auch wenn eine kleine Gemeinde in einem Ort gegründet wird, wenn sie dann wächst und nach einigen Jahrzehnten zu einer großen Gemeinde wird mit vielen Tausend Mitgliedern, dann wird sie die öffentlichen Angelegenheiten stark beeinflussen. Und sie wird die politischen Entscheidungen beeinflussen. Konflikte zwischen Glaube und Staat werden kommen.

Doch als Kirche - oder besser: als Menschen mit Glauben - müssen wir unsere Prioritäten in rechter Weise setzen. Das Ziel der Kirche ist es nicht, politischen Einfluß zu gewinnen. Unser Ziel ist der Herr, seine Liebe, seine Barmherzigkeit, seine Gerechtigkeit, sein Reich. Das alles wird die Art beeinflussen, wie wir leben, wie wir wirtschaften und wie wir auf Herausforderungen reagieren. Aber es geht weit über jede weltliche Machtfrage hinaus. Im Glauben reden wir über eine neue Geburt, über eine neue Schöpfung, über eine neue Gemeinschaft in tiefem Frieden. Wir beginnen hier, inmitten vieler Auseinandersetzungen um Ressourcen, Einfluß und Macht. Aber es ist da eine andere Macht, welche in die Welt kommt, das ist der Heilige Geist, der Geist Jesu.

Ich freue mich darauf, Politiker vom Evangelium beeinflußt zu sehen, von der Botschaft des Friedens und der Versöhnung. Ich freue mich darauf, wenn sein heiliger Geist unsere Wirtschaft beeinflußt und unsere Wissenschaft. Ich traue darauf, dass seine Schwäche stärker ist als unsere Stärke. Es gibt viel zu gewinnen, viel zu tun, und es ist da Hoffnung in ihm! (R.W.E.P.) [JN Deutschland] [Bisherige Texte]

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jn_de_2010_01_29.txt · Last modified: 2017/06/18 16:55 by 127.0.0.1