Gott gibt Freiheit (Wer bestimmt unseren Weg III?) ...

Mittwoch, 20. Juli 2011. Wieviel Freiheit haben wir, um unseren Lebensweg zu wählen? Wie bestimmen die Grenzen unsere Wahl? Welche Rolle hat die Verantwortung?

Freiheit und Verantwortung …

Als ich ein Student war, da hatte ich viel Freiheit um darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten es gibt. Ich wollte einen Postdoc machen, und ich habe mich nach Möglichkeiten in Frankreich und in den USA umgesehen. In den USA hatte ich die Wahl zwischen Texas, Minnesota und Delaware - und habe mich letztlich für Delaware entschieden, um einige Zeit nahe Philadelphia zu leben. Es schien da eine wirkliche Wahl zu geben mit vielen aufregenden Möglichkeiten.

Später wurde diese Wahl schwieriger. Nachdem meine Familie zu wachsen begann, gab es mehr Randbedingungen in diesem Spiel. Konnte ich mich auf einen Job in den USA bewerben? Das schien schwierig zu sein. Aber dann gab es Möglichkeiten in England und wir sind dort hingezogen. Es gab das Moment der Freiheit in diesem Schritt, denn wir hatten die Wahl: wollen wir die ganze Familie nach England bewegen oder wollen wir in Deutschland bleiben. Wir zogen um und es war ein guter Schritt. Aber der ganze Prozess brauchte ein Jahr und wurde stark beeinflußt durch die Rahmenbedingungen, durch die Varantwortung für die Familie und ihre Bedürfnisse.

Es gibt natürlich noch weit mehr Grenzen für unsere Wahlmöglichkeiten. Wir können nicht einfach hier oder da Dinge wählen. Man kann nicht jedes Jahr den Arbeitgeber wechseln. Und wenn man älter wird, dann kann es schwierig sein, überhaupt noch etwas anderes zu finden. Wer möchte einen 55 Jahre alten Herren in einer neuen Umgebung beschäftigen? Somit ist Freiheit immer eingeschränkt!

Gott gibt Freiheit …

Für mich ist Gott eine zentrale Quelle von Freiheit. Er ist eine sehr breite Quelle in dem Sinn dass die Freiheit, die von ihm kommt, auf vielen Ebenen oder Schichten lebt!

Eine erste Ebene: Gott gibt mir Freiheit, indem er mir Zeit wie Dinge sein könnten. Er öffnet meinen Verstand. Er gibt mir vernünftige Ziele. Er ist wie ein Licht, das alles hell macht und mir viele Möglichkeiten zeit, neue Ziele.

Ich tendiere dazu, in die tägliche Routine gezogen zu werden, in Dinge hinein, die getan werden müssen. Ich tendiere dazu, von den Notwendigkeiten und Anfragen beherrscht zu werden, die ich Tag für Tag bekomme. Aber wenn ich zu dem Herrn schaue, dann bin ich augenblicklich aus all dem heraus. Ich bin in einem Augenblick frei, mein eigenes Leben von einem allgemeineren Standpunkt aus anzusehen, all meine Ziele. Ich bin in der Lage, die Notwendigkeiten zu beurteilen und sie zu sortieren und zu priorisieren. Er gibt die Freiheit, das zu tun … die Freiheit zu leben und die Kontrolle zu übernehmen über die vielen Einzelteile meines Lebens! Auf dieser ersten Ebene (wie auf vielen anderen) würde ich sagen: Gott gibt Freiheit. Gott gibt wirklich Freiheit! (Roland Potthast) ... weitere Texte