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jn_de_2012_11_13

English Version | Wiki Start | Themen Kollektion iv

Gottes Rolle in unserer Blindheit ...

Dienstag, 13. November 2012. Die grundlegende Idee der Aufklärung, jener historischen Zeit die mit so bekannten Namen wie Emmanuel Kant verbunden ist, besteht darin dass die Menschen ihre eigene Vernunft benutzen können, um die Welt zu erforschen. Menschen sind nicht darauf angewiesen, auf etwas anderes zu warten, das sie befähigen würde. Ihnen ist Vernunft gegeben, wir haben Persönlichkeit, wir besitzen die Würde, die Gesetze zu verstehen, welche diese Welt regieren.

Einsicht und Glaube …

Die Aufklärung hat die Vorstellung zur vollen Reife gebracht, dass wir in einer Welt leben die durch Regeln und Gesetze beherrscht ist, welche wir verstehen können. Wir können Einsicht erhalten, wir können sie nutzen, wir können unser eigenes Leben in dieser Welt kontrollieren. Historisch können wir die Wurzeln dieser Ansichten zurückverfolgen in die Geschichte, zu den alten Griechen, zum antiken China und mittleren Osten, und es gibt jüdische und christliche Wurzeln der modernen Welt.

Was ist die Rolle des Glaubens in der Beziehung zur Vernunft? Das hat die Philosophen lange Zeit bewegt, sie sind die Frage vom speziellen Standpunkt ihrer Zeit angegangen. Heute hat der Mainstream eine starke Trennung der Ideen entwickelt. Es ist da die Welt der “Vernunft ohne Gott”. Die Wissenschaft hat den Glauben beiseite geschoben, die Suche nach der Wahrheit hat versucht, die Methoden und Herangehensweisen auf das Wesentliche zu beschränken, auf das Zusammenspiel von “Theorie und Experiment”. Glaube wurde zu einem guten Teil in den privaten Bereich geschoben.

Als Wissenschaftler bin ich froh darüber, dass ich die Regeln, welche diese Welt beherrschen, untersuchen kann, indem ich mich auf die Fakten konzentriere und indem ich mich auf ein spezielles Gebiet konzentriere, ohne die Notwendigkeit, es gleichzeitig mit allen anderen zu verbinden. Als Wissenschaftler versuchen wir, ein Problem in Teil-Probleme zu zerlegen. Wir versuchen, ein spezielles Gesetz oder eine Regel zu verstehen, die ein Phänomen oder ein Ereignis leitet. Es ist gut, dass man nicht das ganze Neue Testament verstehen muß, wenn man einen Neuro-Transmitter im menschlichen Gehirn untersuchen will oder um in der numerischen Wettervorhersage zu arbeiten.

Wahrheit, Blindheit und Gericht …

Aber die Regeln und Gesetze in dieser Welt sind nicht alles. Es gibt viel mehr, was unser Leben beeinflußt. Da ist die geistige Welt, da ist unser Leben als Ganzes, unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart, unsere Zukunft. Da ist Geburt und Tod. Da ist Hoffnung und Ewigkeit. In welcher Weise sind wir in der Lage, Einsicht zu erhalten in Gottes Gegenwar, in den Sinn und die Möglichkeiten dieser Welt, in Frieden und Vergebung, Freude und Erfüllung?

Ich möchte deine Aufmerksamkeit heute auf einen Satz lenken, den Jesus sagt und der stark mit der Frage von “Wahrheit und Glaube” verknüpft ist.

Jesus sagte: “Zum Gericht bin ich in die Welt gekommen, damit jene, die blind sind, sehen, und jene, die sehen, blind werden.”

(Johannes 9, 39)

Kann es sein, dass unsere Einsicht (Blindheit oder Nicht-Blindheit) von ihm abhängt? Kann es sein dass Einsicht am Glauben hängt? Und was meint Jesus, dass er zum Gericht kam? Ist das Gericht, über das er spricht, eine Kategorie die wir heute verstehen können im Rahmen unserer wissenschaftsorientierten Welt? Ich möchte es heute bei diesen Fragen belassen … und versuchen, Antworten in den kommenden Tagen zu verfolgen. (Roland Potthast) ... weitere Texte

jn_de_2012_11_13.txt · Last modified: 2017/06/18 16:55 by 127.0.0.1