Weltliche Macht ...

Donnerstag, 16 Feb, 2017. Wie steht der christliche Glaube in Bezug auf den Staat, auf das politische System? Was ist das Ziel der Christen im Staat? Wir kommen heute zu einem Text, der oft mißverstanden worden ist, der mißbraucht worden ist und mißinterpretiert. Lass uns zuerst den Text lesen, und ihn dann zu verstehen versuchen … Wir schauen hinein in 1. Petrus 2:

Die Rolle des Staates …

13 Ordnet euch den staatlichen Gewalten unter, denn das entspricht dem Willen Gottes: sei es dem König als Staatsoberhaupt 14 oder den Beamten, die er ernannt hat. Denn der König hat sie geschickt, um die zu bestrafen, die Unrecht tun, und diejenigen zu ehren, die Gutes tun! 15 Gott will, dass ihr durch euer gutes Leben die zum Schweigen bringt, die euch in ihrer Unwissenheit beschuldigen. 16 Ihr seid keine Sklaven, sondern freie Menschen. Doch eure Freiheit berechtigt euch nicht dazu, Böses zu tun. Ihr seid frei, um als Diener Gottes zu leben. 17 Achtet alle Menschen. Liebt eure Geschwister im Glauben. Fürchtet Gott. Erweist dem König Respekt. (aus 1. Petrus 2)

Sich allen menschlichen Institutionen unter zu ordnen ist ein ziemlich herausfordernder Befehl, der hier von dem Leiter der ersten Kirche geschrieben wird. Um die Beziehung des Glaubens zum Staat zu verstehen müssen wir zurückgehen in die Evangelien, zurück zum Verständnis der menschlichen Institutionen durch Jesus. Klar, wir leben in dieser Welt, aber das ist nicht alles!

Was Unterordnung bedeutet …

In Johannes 18 sagt Jesus seinen Jüngern: mein Reich ist nicht von dieser Welt. Jesus erklärt, dass wenn sein Reich von dieser Welt wäre, dann würde er dafür kämpfen. Aber es ist es nicht. Jesus erklärt, dass er sehr wohl ein König ist, aber ein König der Wahrheit - einer Wahrheit welche die Welt hält, aber viel mehr ist als die Welt. Sein Reich geht weit über die weltliche Macht hinaus. Es ist viel mehr!

Jesus sagt seinen Jüngern, sie sollen sich den weltlichen Autoritäten unterordnen - soweit das möglich ist ohne die Wahrheit zu verletzen. In der Unterordnung zu leben bedeutet nicht, das Böse zu decken! Es bedeutet, gut zu leben, Gutes zu tun, verläßlich zu sein und voller Vertrauenswürdigkeit. Die Rolle der weltlichen Authorität ist es, einen Rahmen der Gerechtigkeit zu bieten. Sie ist da einen Rahmen zu schaffen, in dem Sicherheit gegeben ist und Vertrauen wachsen kann!

Mein Verständnis von diesen Geboten ist, dass wir vollständig loyal sein sollen gegenüber den Institutionen und Führern und Königen dieser Welt, aber auch eine kritische Solidarität praktizieren in dem Sinne dass wir nicht die Standards von Gottes Wahrheit, seines Erbarmens und seiner Liebe aufgeben können. Als Glaubende leben wir in seinem Reich, das weit über jedes weltliche Reich hinausgeht, mit dem klaren Gebot, in den weltlichen Strukturen, Machtgefügen, Oranisationen und Verwaltungen zu arbeiten und zu leben. Wir sind frei, und loyal. (Roland Potthast) ... weitere Texte