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Der große Zusammenprall ...

Donnerstag, 12. Sept 2013. Wenn du in der Wissenschaft oder Medizin beschäftigt bist, dann sind da verschiedene Gruppen, die an Forschung und Entwicklung arbeiten. Verschiedene Schulen folgen und entwickeln eine Philosophie oder Technik. Oft haben diese Schulen ihre eigene Terminologie, ihren eigenen Jargon, ihre eigene Gruppengeschichte und Vorstellung darüber, was “bekannt” ist und was eine Herausforderung ist.

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Deine Rolle finden …

Wenn du einfach nur eine Technik anwendest, ist das normalerweise unkritisch. Dann bist du auf einen bestimmten Kunden fokussiert. Aber vielleicht entwickelst du selbst Techniken oder Wissen. Dann ist es ok, solange du sicher Teil einer der Gruppen bist. Wenn du auf die Gruppe hin orientiert bleibst, dann wird sie dich anerkennen und du kannst mit den anderen in Interaktion stehen. Es mag noch die typischen menschlichen Gruppenprozesse geben, aber das ist eine normale Sache.

Aber wenn du von einer Gruppe kommst, und aus welchen Gründen auch immer in dem Gebiet einer anderen Gruppe arbeitest, dann wird es schwer und kompliziert. Du nutzt die falsche Sprache oder den falschen Jargon -und die Leute kennen dich nicht. Du brauchst vielleicht 10 Jahre oder mehr, um dort anerkannt zu werden als jemand, der etwas zu sagenhat in der anderen Gruppe. Das ist eine ganz schön lange Zeit - und wenn du nicht als Student damit beginnst, mag deine Lebenszeit nicht ausreichen.

Es ist ein grundlegendes Ziel der Wissenschaft, Wissen und Techniken zu entwickeln und sie dann mit der Gemeinschaft zu teilen. Somit sind da zwei Bestandteile: “Wissen” und “Teilen”. Teilen findet in Form von Journal-Veröffentlichungen und Büchern statt. Hier ist die Anerkennung ein wichtiger Teil dieser Kommunikation. Mitteilen bedeutet gehört zu werden. Wenn niemand zuhört, und wenn du nichts publizieren kannst, dann bist du tot für die Gemeinschaft. Akzeptiert zu werden in einer Gruppe ist stark verbunden damit, publizieren zu können. Wenn du ihre Sprache nicht voll aufgreifst. dann werden sie dich nicht annehmen und du kannst nichts mitteilen.

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Was der Herr uns sagt …

Während ich mich mit dieser Herausforderung beschäftigt habe, bin ich auf den folgenden Text aus dem Brief an die Philipper gestoßen, der das ganze noch schwieriger macht. Der Text stellt den ganzen Prozess, der in und zwischen den Gruppen abläuft, in Frage:

1 Ist nun bei euch Ermahnung in Christus, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, 2 so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr “eines” Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid. 3 Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, 4 und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient. 5 Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht:1 6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. (Phil 2, 1-7)

Hier gibt uns der Apostel das Ziel, andere voll anzunehmen. Gott setzt Leitlinien für unsere Gemeinschaft. Unglücklicherweise sind diese nicht kompatibel mit den Grundregeln der wissenschaftlichen Welt, wo Wettbewerb und Anerkennung aufgrund von Leistung die treibende Kraft ist.

Wie versöhnt man diese beiden Welten? Kannst du wirklich als Christ leben und ein erfolgreicher Wissenschaftler sein? Ich habe nun seit 20 Jahren versucht, damit zu arbeiten und zu leben, und bin ein durchaus erfolgreicher Wissenschaftler geworden, doch ich leide immer noch an dieser Situation. Es gibt da den großen Zusammenprall zwischen der Welt der Annahme und gegenseitigen Unterstützung, die wir in den biblischen Büchern finden, und der Welt des Wettbewerbs und der Zurückweisung von allem, was nicht deinem Jargon entspricht, welche wir in der Wissenchaft (und vielen anderen Schichten der Gesellschaft) finden. Jesus hat uns gesagt, dass es die zwei Wege gibt - und wir werden nicht davon befreit werden, bis sein Reich vollständig regiert. (Roland Potthast) ... weitere Texte

jn_de_2013_09_12.txt · Last modified: 2017/06/18 16:55 by 127.0.0.1